Das Förderkonzept der Schule
Gliederung:
- Vorwort, Zielstellung
- Partner
- Ergänzungen
1. Vorwort und Zielstellung
Jedes Kind lernt anders und kann etwas anderes.
Ziel und Aufgabe der Grundschule ist es deshalb, jeden einzelnen Schüler und jede Schülerin (im weiteren Verlauf nur Schüler genannt) unter Berücksichtigung seiner/ihrer individuellen Voraussetzungen und Besonderheiten bestmöglich und umfassend zu fördern, zu fordern und so gut wie möglich auf das erfolgreiche Lernen in den nachfolgenden Schularten vorzubereiten.
Um den Kindern als verschiedenen Lerntypen, mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten gerecht zu werden, bedarf es Angebote zur Förderung.
Diese berücksichtigen neben der Reduzierung von Defiziten beim Lernen in den Bereichen Deutsch und Mathematik zunehmend auch die Förderung kognitiver, praktischer und sozialer Fähigkeiten. Auch Kinder mit besonderen Begabungen und Talenten verdienen eine angemessene und anspruchsvolle Förderung ihrer Fähigkeiten.
Voraussetzung für das erfolgreiche Erfüllen dieser Aufgaben ist, dass wir möglichst frühzeitig die individuellen Stärken und Schwächen der Kinder herausfinden sowie die Ursachen für ihre Lernschwierigkeiten erkennen und analysieren. Erst dann ist es möglich, sie da abholen, wo sie stehen, sie zu begleiten und nötige Forder- und Fördermaßnahmen einzuleiten.
Schülern, die Probleme beim Lernen haben, helfen wir mit den uns zur Verfügung stehenden pädagogischen, didaktischen und methodischen Möglichkeiten im und außerhalb des Unterrichts.
Die individuelle Förderung findet an unserer Schule schwerpunktmäßig im Rahmen der inneren Differenzierung in Arbeitsphasen des Unterrichts statt, in denen die Schüler allein oder in Gruppen arbeiten. Diese erfolgt quantitativ und qualitativ, betreffend der Anschauung, der Methodik, der Art der Hilfestellung, des Umfangs und Lernniveaus der Aufgaben aber auch der individuellen An- und Entspannungsphasen. Sie bietet sich in offenen Unterrichtsformen genauso an wie im Anschluss an den frontal gestalteten Unterricht.
Grundlage dieser Arbeit ist der vom Klassenleiter, gegebenenfalls in gemeinsamer Zusammenarbeit mit dem Fachlehrer, erarbeitete Förderplan. Er weist den vorrangigen Förderbedarf, Stärken und Schwächen des Schülers und beobachtete Selbstwahrnehmungen aus. Die Art und Weise der Förderung wird hinsichtlich verschiedener Übungsformen und entsprechender Ergebnisse in Maßnahmeplänen dokumentiert. Die Eltern werden von der Anfertigung des Förderplanes informiert und einbezogen.
Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf werden vorrangig im gemeinsamen Unterricht, bei Bedarf jedoch auch einzeln, von einem Sonderpädagogen des Mobilen Sonderpädagogischen Dienstes (MSD) betreut. Dieser arbeitet eng mit dem Beratungslehrer der Schule und den Klassenleitern zusammen. Im Verlauf der Förderung kann sich ein Förderbedarf herausstellen, der von der Grundschule nicht optimal geleistet werden kann. Gemeinsame Beratungen von Pädagogen können dann zu dem Ergebnis kommen, dass eine Beschulung in einer Förderschule mit jeweiligem Schwerpunkt ein erfolgreicheres Lernen sichern würde. Das Einverständnis der Eltern vorausgesetzt, erstellt dann der MSD ein sonderpädagogisches Gutachten als Voraussetzung für eine solche Umschulung.
Schüler mit besonderen Neigungen und Begabungen, die ihren Lernstoff sehr schnell und umfassend bewältigen, bieten wir zusätzliche Lernanreize und Gestaltungsmöglichkeiten an. Sie haben die Möglichkeit, individuelle Zeiten zur Vertiefung des Erlernten, z.B. mit Hilfe von Lexika, oder ihren Interessen entsprechend, für zusätzliche Lernangebote mit höherem Anforderungsniveau zu nutzen.
Möglichkeiten bieten sich hier besonders im Rahmen der Wochenplanarbeit an, aber auch als Forscheraufgaben oder die Gestaltung von Plakaten zu verschiedenen Themen.
Weiterhin bemühen wir uns, besonders leistungsstarke Kinder oder solche mit besonderen Interessen zur Teilnahme an schulischen und regionalen Wettbewerben oder dem Besuch des Bildungscamps zu motivieren. Als besonders anspruchsvoll und gern besucht haben sich hierbei erwiesen:
- Ermittlung des Lesekönig
- Känguru- Mathematikolympiade
- Begabtenförderung Mathematik
- Bildungscamp Christes
2. Partner
In erster Linie bemühen wir uns stets, ein vertrauensvolles Verhältnis zu den Elternhäusern aufzubauen. Nur bei konsequenter und ehrlicher Zusammenarbeit mit den Eltern sind langfristige Erfolge erreichbar. Wir können nur dann dem Kind die Förderung zukommen lassen, die es benötigt, wenn es die Unterstützung von Eltern und Schule erfährt.
Dabei geht es nicht um die Belehrung der Eltern, sondern darum, ihnen Zuspruch, Mut oder Tipps für die eigene Erziehungsarbeit zu geben, Unsicherheiten zu klären und mit ihnen gemeinsamen entsprechende Hilfs- und Maßnahmepläne zu erarbeiten. Wenn die eigenen Möglichkeiten die die Schule hat, nicht ausreichen, werden die Eltern über vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten außerhalb dieser umfassend informiert.
Weiterhin arbeiten wir mit Einrichtungen und Vereinen zusammen, die die Schüler in ihrer Freizeit besuchen. Es hat sich erwiesen, dass besonders bei Kindern, die kurzzeitig Lern- oder Verhaltensauffälligkeiten zeigen, nach Absprache mit den Eltern ein vertrauliches Gespräch mit Trainern der Sportvereine strategisch sehr erfolgreich sein kann. Sie sind in der Regel Vertrauenspersonen für die Kinder, deren Einfluss auf soziales und Lernverhalten meist nicht zu unterschätzen ist.
Die Trainer unterstützen unsere Arbeit auch indirekt, da sie die Schüler bei einer Beschäftigung begleiten, die ihnen Freude bereitet und bei der sie Ehrgeiz zeigen, der sich oft auch auf den Schulalltag überträgt.
3. Ergänzungen
Weitere Maßnahmen zur Förderung der Schüler erfolgen laufend und planmäßig im Schuljahr
- Aufsicht in der „Palaverecke“
Förderung der sozialen Kompetenz und der Übernahme von Verantwortung, alle Schüler der Klassen 4 - Verantw.: Klassenleiter/ 14-tägiger Wechsel
- Hofpause
Förderung der sozialen Kompetenz und der Übernahme von Verantwortung, alle Schüler der Klassen 4
Verantw.: Klassenleiter/ Wechsel nach Absprache
Unabhängig von den genannten aufgelisteten Maßnahmen der Förderung und Forderung unserer Schüler bieten wir ihnen im täglichen Schulleben häufig Anregungen, Interessen zu entdecken oder nachzugehen. Dies geschieht teilweise im Rahmen des Unterrichts, wo ihnen die Möglichkeit eingeräumt wird, sich zu selbst gewählten Themen innerhalb eines gegebenen Rahmens vorzubereiten und zu äußern, aber auch völlig frei über Themen zu sprechen, die sie beeindrucken.
Im Rahmen des HSK- oder Ethikunterrichts regen wir die Schüler an, sich altersgemäß auch mit geschichtlichen oder politischen Themen auseinanderzusetzen, sich weiter zu informieren und vorhandene Kenntnisse zu vertiefen.
Innerhalb des Deutsch- und Mathematikunterrichts bezieht sich diese Form der immanenten Förderung auf das Wecken von Neugier auf Kinderliteratur, das Knobeln und „ Mehr- wissen- wollen“.
Musisch interessierte Schüler beteiligen sich an der Gestaltung kleiner Programme zu verschiedenen Höhepunkten unserer Schule, aber auch Kinder mit wenig Selbstvertrauen bekommen die Möglichkeit, ihre Scheu zu überwinden und zu diesen Anlässen ihren Beitrag zu leisten.
Wir geben unseren Kindern Möglichkeiten, sich in Phasen der Anstrengung beim Lernen kurzfristig zu entspannen, indem wir ihnen besonders in Klasse 1 und 2 Entspannungsspiele oder „Traumreisen“ anbieten, aber auch Bewegungsspiele, um gerade beim Schreiben lernen die Muskulatur zu lockern. In den Klassen 3 und 4 dürfen sich die Schüler in Phasen der Freiarbeit „Auszeiten“ nehmen und zur Entspannung individuell beschäftigen, z.B. mit einem Buch, Mandala oder Rätseln; es ist aber auch möglich, einfach mal nichts zu tun.
Viele Schüler unserer Schule benötigen keine besondere Förderung, um erfolgreich zu lernen; oft genügt ein aufmunterndes Wort oder eine tröstende Geste, wenn akut kleine Probleme auftauchen und es beim Lernen nicht wie gewünscht vorwärts geht. Auch die Unterstützung anderer Kinder wird dann gern angenommen und erweist sich häufig als erfolgreich.